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Die Zeit des Wechsels als Chance

Wechseljahre: Neustart in der Lebensmitte

Viele Mythen und Schauergeschichten ranken sich um die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen. Die Palette der Horrorszenarien reicht von Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Migräne- und anderen Schmerzattacken bis hin zu Heißhunger und depressiven Verstimmungen. Doch der Fokus sollte vielmehr auf die guten Nachrichten gerichtet sein, die die Zeit des Wechsels für Frauen mit sich bringt: Freiheit von den monatlichen Regelbeschwerden samt Begleiterscheinungen, Freiheit von der lästigen, aber notwendigen Verhütung, aber auch Freiheit von vielen gesellschaftlich auferlegten Normen, Zwängen und Erwartungshaltungen. Wenn es einen Zeitpunkt im Leben einer Frau gibt, der ihr endgültig grünes Licht in Richtung Selbstbestimmung und Neuorientierung gibt, dann diesen. Die Bedingungen könnten auch besser gar nicht sein: Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr sind die großen Fragen des Lebens und seine Meilensteine bereits erfolgreich von der To-do-Liste verschwunden: Familienplanung, Partnerschaft und Berufsleben sind bei den meisten Frauen in dieser Lebensphase „auf Schiene“ und benötigen maximal dann und wann kleine Kurskorrekturen. Frau kann sich in diesem Alter auch schon großzügig selbst auf die Schulter klopfen (jemand anders wird das leider eher selten tun) und sich beglückwünschen zu allem, was sie bislang für sich, aber auch für andere erreicht hat. Meist wurde dieser Etappensieg unter mehr oder weniger großen Entbehrungen und Verzicht errungen. Fazit: Gerade die Zeit des Wechsels eignet sich ganz hervorragend dazu, einen Kassensturz des eigenen Lebens durchzuführen und einmal den Ist-Zustand samt Optionen für die Zukunft zu erheben. Die neue Freiheit bietet viele Möglichkeiten. Unabhängig von finanzieller und persönlicher Lebenssituation ist es primär unsere Gesundheit, die für den Neustart erst einmal passen muss. Die zahlreichen körperlichen und psychischen Beschwerden, von denen immer wieder berichtet wird, müssen nicht auf jede Frau zutreffen. Vor allem aber müssen sie nicht (mehr) geduldig ertragen und erlitten werden.

Hormonumstellung als Renaissance für Körper, Geist und Seele

Hormonumstellung als Renaissance für Körper, Geist und Seele

Der Schrecken des Wortes „Klimakterium“ geht nicht nur allein von seiner durch und durch klinisch anmutenden Begrifflichkeit aus. Die spontanen Gedankenassoziationen lassen auch in der Tat nicht viel Gutes für die Jahre rund um die Lebensmitte einer Frau erwarten. Doch wenn man sich einmal objektiv und mittels fachlicher Beratung mit den Schreckgespenstern auseinandersetzt, sind dem Loslassen von alten Zöpfen und dem Hissen der Segel dem neuen Lebensabschnitt entgegen keine Grenzen mehr gesetzt. Die gute Nachricht zuerst: Wer unter körperlichen Beschwerden im Zusammenhang mit dem Klimakterium zu leiden hat, ist nicht allein. Zahlreiche Foren im Internet sind diesem Thema gewidmet. Ein (anonymer) Austausch kann dort diskret und umfassend stattfinden. Geteiltes Leid wird auch hier schnell zum halben Leid. Wer den persönlichen Austausch schätzt, ist mit einem Termin bei einer Wechseljahresberaterin im wahrsten Sinne des Wortes gut beraten. Diese bietet – auf Wunsch auch ergänzend mit Ärzt*innen oder alternativen Therapieformen (z. B. TCM) – umfassende Beratung und erarbeitet ein maßgeschneidertes Konzept für jede Frau.
Dem persönlichen Gespräch können dann weitere Schritte folgen. Eventuell reicht bereits der Gang in die nächste Apotheke. Gegen jedes körperliche Wechsel-Leiden ist nämlich auch mindestens ein Kraut gewachsen. Gerade für die typischen Wechselbeschwerden hilft Mutter Natur ihren Töchtern auf sanfte, aber effektive Weise. Teemischungen aus Rotklee, Frauenmantel, Schafgarbe, Passionsblume und Melisse z. B. können nach Belieben und Bedarf zusammengestellt und ergänzt werden. Für guten Schlaf ist mit einer Tasse Kräutertee schon viel zu erreichen. Und: Gesunder, ungestörter Schlaf ist die Basis dafür, den Tagen ohne Tage mehr Leben, mehr Aktivität und damit insgesamt mehr Qualität geben zu können. Wer ohnehin immer schon mal etwas Neues ausprobieren wollte, ist in der Zeit der Lebensmitte bestens dafür vorbereitet. Neue Sportarten können gleichfalls dabei helfen, allfällige körperliche Beschwerden zu lindern. Gerade Yoga, Ausdauersportarten wie Wandern, Laufen oder Radfahren und jede Form von Wellness können wahre Wunder bewirken, wenn der Körper und die Seele sich nach Entspannung sehnen. Ein klarer Bonuspunkt der Wechseljahre: Das Ausbleiben der lästigen Monatsblutung lässt hier viel mehr Spielraum und schafft Platz für mehr Aktivitäten(Schwimmen, Sauna), die vorher nur eingeschränkt möglich waren. Hierzu zählen auch spontane Wochenendtrips, Ausflüge und Touren, die ohne böse Überraschung und der verzweifelten Suche nach dem nächsten Drogeriemarkt nun ganz entspannt genossen werden können.

Das Ende ist erst der Anfang

Ist der Körper in Balance und an die neuen Rahmenbedingungen gewöhnt, kann Frau sich in aller Ruhe ihren seelischen und emotionalen, aber auch den geistigen Bedürfnissen widmen.
Was von Medien und verständnislosen Zeitgenoss*innen gerne und oft als Midlife-Crisis belächelt wird, ist in keiner Weise der verzweifelte Versuch, die verloren geglaubte Jugend wieder zurück holen zu wollen. Seien wir mal (ganz!) ehrlich: Wer möchte noch einmal auf das Wohlwollen und Taschengeld der Eltern angewiesen sein, unter Pubertäts- und Spätakne leiden müssen, Schule, Ausbildung und Beruf gebacken kriegen und dabei mit einem Auge immer auf der Suche nach Mr. Right und der richtigen Ausfahrt in Richtung Familienplanung sein? Wer möchte mit Mitte/Ende 40 noch unter täglichen Selbstzweifeln leiden, den verlogenen Spiegel und die heimtückische Waage verdammen, sich ständig mit anderen Frauen vergleichen und 24 Stunden am Tag das Gefühl haben, „es“ nicht zu schaffen? Mit dem Beginn der Lebensmitte beginnt das Zeitalter der Gelassenheit. Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind – aber andere eben auch nicht! Wir müssen weder uns, noch anderen Menschen irgendetwas beweisen. Es gibt nämlich schon eine ganze Menge, die wir auf unserer Erfolgsbilanz des Lebens vorweisen können. Jetzt sind erst einmal wir Frauen selbst dran. Also, Beine hochlegen, Prosecco oder Tee trinken und in Ruhe und ganz entspannt überlegen, was unser Herz erfreuen könnte. Falls auf dieser Prioritätenliste „Loslassen“ steht: herzlichen Glückwunsch! Kein Zeitpunkt im Leben eignet sich besser für eine Inventur. Das betrifft nicht nur Haushalt und Kleiderschrank, auch zwischenmenschliche Beziehungen, die uns nicht (mehr) guttun, sollten dringend hinterfragt werden. Zwar haben wir noch unser halbes Leben vor uns, aber die Hälfte eben auch schon hinter uns. Die Zeit, unserem Leben die maximale Qualität zu gönnen, ist jetzt.

Carmen Rietz

Ich freue mich schon mehr über dich zu erfahren. Mir ist es ein Anliegen gemeinsam mit dir deine persönlichen Herausforderungen zu meistern.

Für ein persönliches Beratungsgespräch kannst du gerne mit mir Kontakt aufnehmen.